Wenn man sich früh morgens in der Dübener Heide leise auf die Lauer legt, kann man sie sehen. Qeks! Diese großen aber dennoch anmutigen Bewohner unserer heimischen Wälder und Heiden. Es scheinen Herdentiere zu sein. Oder ist es eine kleine glückliche Familie, die hier auf Nahrungssuche auf die Lichtung gekommen ist? Sie sind nicht sehr scheu, denn sie nehmen von mir kaum Notiz und sie lassen sich sogar streicheln. Seien Sie dennoch bedacht, denn immerhin leben sie in der hießigen Wildnis. Sollten Sie einmal ins Habitat einer solcher Gruppe kommen, dann vermeiden sie Lärm und hektische Bewegungen, wir wollen sie ja nicht verschrecken. Im Moment ist wohl keine Paarungszeit, vielleicht sind die Qeks deshalb so friedfertig.
Schmiedetreffen 2021
Der Qek ein scheues Wesen?
Mitnichten! Mag es hier und da ein paar scheuere Exemplare geben, so folgt der Qek doch eher dem Herdentrieb. Mehrere Monate haben wir vereinzelte Exemplare auf ihrem Zug durch Mitteleuropa begleitet, um nun sagen zu können, zu bestimmten Zeiten treffen sie alle auf riesigen Weidegründen zusammen, um zum Beispiel im Herbst letzte Vorbereitungen für den Winter zu treffen. Es wird sich nochmal rausgeputzt und präsentiert, dass nur so eine Freude ist. Jetzt im Spätsommer bei herrlichstem Wetter, trauen sie sich auch auf größere Lichtungen. Immer wieder faszinierend ist es, dass sie sich frei und unbekümmert unter alle Arten fremder Gattung mischen. Wie hier im schönen Harz am Birnbaumteich in der Nähe von Neudorf stehen sie sicher auch andernorts dicht gedrängt. Im Winter werden die aktiven Exemplare wohl sehr viel weniger werden. Die meisten von ihnen überwintern alleine in kleinen Höhlen oder vereinzelt auch in kleineren Grüppchen. Im Frühjahr, zum Springbreak sind sie aber alle wieder da und bevölkern die saftigen Wiesen im mitteleuropäischen Raum.
Harztreffen 09/2021
Es gibt eine Vielzahl dieser kleinen niedlichen Knutschkugeln, welche keinen Unterschlupf für den Winter finden und daher ihre Winterruhe in der freien Natur verbringen. Aber keine Bange sie sind bestens präpariert für kalte Tage im Schnee. So trotzen sie der Kälte alleine oder in einem kleinen Verbund in ihrer gewohnten Umgebung. Suchen Schutz unter Bäumen und hinter Hecken. Ihr meist helles Außenkleid gibt zudem eine prima Tarnung in der weiß verschneiten Landschaft ab. Sie bewegen sich fast gar nicht, so ist sicher auch der Energiebedarf sehr gering und sie überstehen die Winter ohne Probleme. Einzig starker Schneefall macht den Qeks zu schaffen. Wenn sich der Schnee im Nacken festsetzt und in starken Schichten auf dem Rücken festfriert, benötigen sie Hilfe, um den Schnee wieder loszuwerden. Dafür sind wir Menschen da. Wir streicheln ihnen liebevoll über den Rist und befreien sie von der Last.
Winterimpressionen Lausiger Teiche und Qek Schmiede 02.12.2022